Brot backen für Anfänger: schnelles Sauerteigbrot

// UPDATE 04.2020 //

Da dieser Beitrag der am häufigsten geklickte Post in diesem Blog ist, wurde es langsam mal Zeit, hier ein Rezept für ein wirklich schnelles Sauerteigbrot zu veröffentlichen, das funktioniert und schmeckt.

Den Wunsch, schnell ein leckeres Brot auf den Tisch zu bringen, kann ich immer noch gut nachvollziehen. Nur wenige haben Zeit und Lust, mehrere Sauerteige, Vorteige, Autolyse-Teige und Hauptteige anzusetzen. Deshalb habe ich, nachdem mich die COVID-19-Krise daran erinnert hat, wieder angefangen einen Sauerteig anzusetzen und selber Brot und Bagels zu backen. Wahr ist immer noch, dass Brot seine Zeit braucht, bis es gut ist. Aber ob eine Zubereitung 6 oder 48 Stunden benötigt, das macht doch einen Unterschied. Deshalb hab ich dieses Rezept mal auf 6 Stunden von der Teigherstellung bis zum backbereiten Brot geplant. Das Brot wird dann in einem gusseisernen Bräter und mit selbstgemachtem Sauerteig gebacken. Wenn ihr keinen Bräter habt ist es nicht schlimm, ihr könnt das Brot auch auf dem Backblech backen. Und selbstverständlich könnt ihr auch gekauften Sauerteig verwenden.

Für ein schnelles Sauerteigbrot braucht Ihr:

  • 350 g Weizenmehl, Typ 550
  • 150 g Weizenvollkornmehl
  • 10 g Salz
  • 2 g Trockenhefe
  • 1 EL Brotgewürz, z. B. gemahlene Fenchel- und Koriandersamen
  • 150 g Sauerteig (selbstgemacht oder gekauft)
  • 300 ml Wasser

Vermischt die trockenen Zutaten miteinander.
Vermischt die feuchten Zutaten miteinander.
Gebt die feuchten Zutaten zu den trockenen Zutaten und verknetet alles mit einer Küchenmaschine zu einem homogenen Teig. Knetet erst 10 Minuten auf einer niedrigen Stufe (KitchenAid Stufe 1) und dann 10 Minuten auf einer höheren Stufe (KitchenAid Stufe 2).
Lasst den Teig jetzt für 5 Stunden gehen. Ihr könnt den Teig auch über Nacht gehen lassen. Jede weitere Stunde tut dem Teig gut.
Gebt den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche und faltet ihn einmal. Schaut, dass ihr einen runden Laib formt, den ihr dann in ein bemehltes Gärkörbchen legt.
Lasst den Teig dort eine Stunde lang gehen.
Stellt einen gusseisernen Bräter in den Backofen und heizt ihn auf 250 °C vor.
Wenn die Temperatur erreicht ist, zieht ihr den Bräter vorsichtig aus dem Ofen (VORSICHT! Verbrennungsgefahr), sodass ihr den Teig aus dem Gärkörbchen in den Bräter kippen könnt. Schüttet 50 ml Wasser in den Bräter, legt den Deckel auf und backt das Brot für 15 Minuten. Der Dampf, der im Topf entsteht, sorgt für einen tollen Backtrieb.
Verringert die Temperatur auf 220 °C.
Nehmt den Deckel ab (VORSICHT! Verbrennungsgefahr) und backt das Brot für weitere 20 Minuten.

Manchmal kann es sein, dass das Brot im Bräter anbackt, was natürlich super ärgerlich ist. Mehlt das Brot deshalb rundum ein, dann sollte es gut aus dem Topf gehen.

  1. Hihi – das hast Du ja wieder süß geschrieben! :)

    Das Brot sieht echt lecker aus! Das mit den Gewürzen hört sich vor allem toll an; das werd ich auch bald mal ausprobieren.

    Den fertigen Sauerteig hatte ich beim letzten Einkaufen auch in der Hand, aber da ich noch Anstellgut im Kühlschrank habe, hab ich den erstmal nicht gekauft. Wie ist der so?

    Ganz viele liebe Grüße und auch Dir einen schönen Feiertag!
    Ylva

    • Danke, liebe Ylva! Die Gewürze haben sich echt gut im Brot gemacht, 2,5 Gramm klingen zwar wenig, haben aber auf die 500 g Mehl vollkommen ausgereicht. Tja, und wie der fertige Sauerteig so ist? Keine Ahnung, er hat sich gut gemacht, würde ich sagen. Ich bin ja totaler Anfänger, deshalb kann ich leider überhaupt keine Aussage treffen :)
      Liebe Grüße
      Julia

  2. Dranbleiben am Brotbacken – Julia, du wirst sehen, ein schönes Brot aus dem eigenen Ofen befriedigt mehr als jeder Kuchen. Es sei denn, du bist eine ausgesprochene Süßschnute ;O)

    viele liebe Grüße

    • Ach Micha, das hoffe ich auch! Brot ist ja so ein essentielles Nahrungsmittel, das ist schon irgendwie was besonderes, wenn man es selber bäckt. Deshalb hoffe ich auf die nächsten Exemplare, die bestimmt gebackt werden :)
      Liebe Grüße!
      Julia

  3. Wunderschön inszeniert ist Dein Brot auf jeden Fall, zumindest da dürfte das jüngste Gericht nichts zu meckern haben ;-). Deine Sauerteig-Ängste teile ich, daher bewundere ich Deinen Mut (und das Ergebnis sieht doch sehr, sehr lecker aus). Und fürchte mich schon jetzt davor, was in meiner einstigen Endzeit-Überprüfung alles an Versäumnissen auf den Tisch kommen wird, die ich in irdischen Gefilden unter selbigen habe fallen lassen… Lieben Gruß!

    • Also das Sauerteigbrot rettet mich vielleicht, aber die Belper Knolle zum Beispiel oder auch das karamellisierte-48Stunden-Apfelkompott wird mir das Genick brechen, ich befürchte das Schlimmste ;)
      Liebe Grüße!
      Julia

    • Oh weh, was kann man denn da machen? Und was um Himmels Willen (hihi) ist denn 48-Stunden-Apfel-Kompott? Das klingt spannend!

    • Na ok, da war ich wohl etwas überschwenglich, die Äpfel müssen nur 6 Stunden in den Backofen, nicht ganze 48 Stunden ;) Google einfach mal „Karamellisiertes Ofen-Apfelmus“, da wirst Du einiges finden!

  4. Das sieht ja mal wieder lecker aus! Wenn da nicht die Feinschaft zwischen dem Hefeteig und mir wäre ;-)
    Liebe Grüße
    Mone :-)

    • Es ist zwar Schade, dass Du und der Hefeteig nicht die besten Freunde sind, es beruhigt mich aber immer wieder zu lesen, dass nicht immer Allen auch Alles gelingen mag …. ein schwacher Trost, ich weiß ;) Mein neues Feindbild ist ja Mürbteig. Seit ich weiß, dass man den nicht so lange kneten soll geht er mir regelmäßig in die Hose…
      Liebe Grüße!
      Julia

  5. Ach, ich habe am Wochenende zwei leicht verunglückte Brote gebacken, die im Vergleich zu der Schönheit aus Sauerteig so schlecht abschneiden, daß sie sich zum Schämen eine Runde in die Ecke stellen müssen.
    Kohlenhydrate sahen selten so lecker aus wie bei Dir!

    • Hach schön! Dann stehen Deine Brote jetzt bei meiner verünglückten Rhabarber-Tarte und meiner Spargel-Terrine. Was die sich da in ihrer Ecke wohl erzählen :)
      Liebe Grüße!
      Julia

  6. Ich habe mich auch ganz lange nicht an Sauerteig getraut und war dann ganz überrascht, dass es gar nicht schwierig war selbst einen anzusetzen! Vielleicht versuchst du es ja doch einmal? Ein selbstgezüchteter Sauerteig ist schon noch leckerer als ein fertiger. Weniger Hefe und dafür längere Ruhezeiten bringen auch geschmacklich wirklich viel. Bei mir auf dem Blog findest du auch alle Rezepte, die ich bisher mit Sauerteig gemacht habe – mit Garantie weniger professionll als beim Plötzblog ;-). Und gerade die ersten waren wirklich Idiotensicher.

    • Du, ich werd’s ganz bestimmt mal ausprobieren, denn ehrlich gesagt, will ich jetzt auch wissen, wie das geht :) Die Brote auf Deinem Blog sehen super lecker aus, da werde ich bestimmt fündig!
      Liebe Grüße!
      Julia

  7. Den Backofen musst du volle Pulle aufheizen und dann alle 10 Minuten so 10-20 Grad runterschalten und kurz die Ofentüre öffnen. Mit 180 C gibt das keine Kruste. ;-)

    • Danke Zorra, für Deine Tipps! Ich werde beim nächsten Versuch auch auf jeden Fall deine Bücher zur Hand nehmen und mich an das Basisrezept nach Richmond halten!
      Viele liebe Grüße!
      Julia

  8. […] Backofen, und stolz wie Oskar denke dabei jedes Mal wieder an einen Kommentar, der bei meinem ersten Brotbackversuch hinterlassen wurde: “Ein schönes Brot aus dem Ofen befriedigt mehr als jeder Kuchen”. […]

  9. […] ungefähr ergeht es mir auch mit meinen Broten. Erinnert Ihr Euch noch am mein erstes? Das “schnelle” Sauerteigbrot? Heute weiß ich wie absurd diese Annahme war, innerhalb weniger Stunden ein […]

  10. […] geupdated: den beliebtesten Beitrag meines Blogs […]

  11. Barbara

    Mürbeteig …
    -Da hilft etwas Quark mit einkneten und er wird wunderbar geschmeidig
    Oder
    – vom Hefeteig etwas abnehmen und in den Mürbeteig einarbeiten .
    Kann alles eingefroren werden und bei Bedarf sehr schnell zur Hand .
    LG Barbara

  12. […] jedes Jahr ist das schnelle Sauerteigbrot der Renner. Während der ersten Ausgangsbeschränkung im März hab ich das nicht so wirklich tolle […]

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