Paris Merci | chestnutandsage.de

Je t’aime Paris – ein kleiner Spaziergang durch Le Marais

„Mesdames et Messieurs on behalf of Deutsche Bahn begrüßen wir sie im ICE nach Paris.“ Das vergangene Wochenende verbrachte ich in Paris und weil es so schön war, möchte ich Euch heute mit auf einen ganz kleinen Spaziergang mitnehmen der perfekt geeignet ist, wenn die Füße nach dem ganzen Sightseeing schmerzen. Denn das Beste daran ist, dass ein Foodie-Highlight das andere jagt. Die Orte an die ich Euch mitnehmen möchte liegen nicht nur wenige Straßenecken auseinander, sondern auch in meinem absoluten Lieblingseck von Paris, dem Marais. Das Marais erstreckt sich vom 3. bis ins 4. Arrondissement, von der Seine über die Bastille bis hin zum Place de la Républic. Wir beginnen also an der Metro-Station „Bastille“. Die müsst ihr nicht stürmen, sondern nur den richtigen Ausgang in Richtung Boulevard Beaumarchais finden. Los geht’s also. Nach nur kurzem Fußmarsch findet ihr nämlich schon den Concept-Store Merci.

Concept-Store Merci

Merci, 111 Boulevard Beaumarchais, 73003 Paris

Im Merci schlagen Interior-Herzen höher, Küchenkram-Fans werden unruhig und Fashionistas fallen in Ohnmacht, es gibt von allem nur das Ausgewählteste und das Schönste, und das alles zu den allerunschönsten Preisen. Gott sei Dank, kann man eigentlich nur sagen, denn das hält davon ab Haus und Hof in Zahlung geben nur um dieses wunderschönste Besteck zu besitzen, diese eine unvernünftige Saftpresse, diesen einen Esstisch (der zufällig eine super-special-Sonderanfertigung von Phillip Starck ist).

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Fündig werde ich allerdings trotzdem, und so verlassen wir das Merci mit zwei Emaille-Schüsselchen, 6 Weingläsern und recyclebaren Picknick-Tellern. Wenn ich jemals einen  Millionen-Gewinn im Lotto abstaube komme ich aber zurück und kaufe all das, was ich zurückgelassen habe!

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Im Merci befinden sich auch wunderbare Cafés, zum Beispiel das „Café of used Books“ direkt am Eingang in dem Ihr nicht nur hervorragend frühstücken, sondern auch einfach gut die Zeit vertändeln könnt. Im Untergeschoss befindet sich auch noch ein kleines Deli in dem die Gäste ausgesprochen zufrieden drein schauen. Lasst Euch aber von den herrlichen Düften nicht einlullen, zu Mittag gegessen wird später wo anders!

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Nachdem Ihr jetzt schon ganz schön viel geshoppt habt, dabei aber total tiefenentspannt seid, geht’s weiter zur Bäckerei Poilâne.

Boulangerie Poilâne

Boulangerie Poilâne, 38 rue Debelleyme, Paris 75003

Paris Boulangerie Polaine | chestnutandsage.de

Die Bäckerei Poilâne kennt Ihr gut informierten Foodies bestimmt alle, ich kannte sie erst, nachdem sie im SZ-Magazin vorgestellt wurde. Die Geschichte von Appollonia Poilâne faszinierte mich so sehr, dass ich unbedingt eines dieser berühmten Sauerteigbrote mit dem geschwungenen P darauf probieren wollte. Appollonia Poilâne verlor 2002 ihre Eltern bei einem tragischen Unfall und übernahm den elterlichen Betrieb mit gerade einmal 19 Jahren. Heute beschäftigt Mme Poilâne 160 Mitarbeiter und exportiert ihre Brote bis nach Japan. Herr S. trug das Brot tapfer durch Paris, ein Mann ein Brot sozusagen. Es hat sich aber gelohnt, das Sauerteigbrot schmeckt so wie früher das Brot aus dem Backhaus. Den Käse dazu kaufen wir jetzt gleich auf dem Marché des Enfants Rouge.

Le Marché des Enfants Rouge

Le Marché des Enfants Rouge, 39 Rue de Bretagne,  75003 Paris

Paris Marché des enfants rouge | chestnutandsage.de

Der Marché des Enfants Rouge liegt mehr als versteckt in der Parallelstraße der Rue Debelleyme, in der sich die Boulangerie Poilâne befindet. Der Eingang ist dazu noch so klein (und derzeit zur Hälfte von einem Gerüst verdeckt), dass man gerne daran vorbei läuft. Bei diesem Markt handelt es sich aber nicht, wie man erwarten könnte, um einen Wochenmarkt, sondern um einen Food-Court, das heißt, in den vielen kleinen Stände sind vor allem Garküchen zu finden, die internationale Köstlichkeiten anbieten.

Paris Marché des Enfants Rouge | chestnutandsage.de

Ein paar kleine Marktstände bieten zwar auch Obst und Gemüse, Käse und Wurst an, aber eigentlich geht man dort hin um ein günstiges, schnelles Mittagessen zu verspeisen. Am Stand von Ines nehmen wir noch ein Stückchen Bethmale, einen Kuhmilchkäse aus den Pyrenäen, und eine kleine Kugel Crottin de Chavignol, einen französischen Ziegenweichkäse, mit.

Paris Marché des enfants rouge | chestnutandsage.de

Neben allem möglichen Fast-Food-Angeboten findet Ihr auch wunderbare Stände, an denen Köstlichkeiten der libanesische und marokkanische Küche angeboten werden. Wir haben uns für den marokkanischen Stand entschieden, der von einem herrischen älteren Herrn diktiert wird, anders kann man es nicht sagen. Ein Gericht für zwei Personen? Verboten! Ein Mann möchte sich mit dem Essen eines anderen Standes zu seiner Frau setzen, die ein Couscous-Gericht seines Standes verspeist? Verboten! Sein sympathischer Angestellter, der uns den Platz weist, bewegt sich nicht schnell genug? Dem macht er schon Beine! Holla die Waldfee, aber das Essen ist fein!

Jetzt seid Ihr gut gestärkt um Euch das restliche Marais vorzunehmen. Herr S. und ich beenden den Spaziergang aber hier, denn unser Zug fährt in wenigen Stunden in Richtung Mannheim. Immerhin ist heute unser letzter Tag. Ihr könnt aber einfach wieder den Weg zur Bastille zurück gehen, denn von dort ist der Place des Vosges nicht weit, wenn das Wetter schön ist könnt Ihr dort Stunden vertrödeln. Wenn ihr etwas Süßes zum Nachtisch wollt, ist zum Beispiel La Boutique Jaune von Sacha Finkelsztajn nicht weit entfernt, die ist ja sehr berühmt. Wenn Ihr aber ein wenig links und rechts schaut, werdet Ihr viele kleine Pâstisserien finden, in denen man wunderbare Schleckereien wie Eclairs oder Sablés findet. Stürtzt Euch einfach in das Straßenwirrwarr des Marais und lasst Euch dahin treiben. Haltet dabei immer gut Euer Brot fest, damit das nicht verloren geht!

Ach Paris… mon amour, à bientôt! Ich hoffe, Dich bald wieder besuchen zu können! Was liebt Ihr an Paris? Liebt Ihr Paris überhaupt? Was macht Ihr dort gerne? Welches Arrondissement ist Euer liebstes?

Bisous bisous mes amis!

Julia

  1. Um Himmels willen, ich will sofort nach Paris! Tout de suite! Mein letzter Parisbesuch liegt fast 15 Jahre zurück, es ist also dringend mal wieder an der Zeit. Vielen Dank für den Sonntagmorgenspaziergang und die wunderbaren Impressionen! Ich bin dann mal eben Croissants kaufen.
    LG
    Kitty

    • Mon dieu, 15 Jahre! Das ist wirklich eine lange Zeit. Ich finde, ihr solltet euch ganz schnell in den Zug setzen und nach Paris fahren. Bon voyage!
      Liebe Grüße!
      Julia

  2. und ich war noch nie in Paris…. dein Bericht macht unbedingt Laune hinzufahren.

    • Oooooh, Paris ist auf jeden Fall ein, zwei Reisen wert :) Und auch wenn man nur wenig Zeit hat, reicht es schon, sich ein Viertel vorzunehmen und das dann auszukundschaften!
      Liebe Grüße
      Julia

  3. Ich habe eineinhalb Jahre in Paris gelebt. Ich fahre immer wieder gerne hin, aber bin auch froh nicht auf Dauer dort zu leben. Zu stressig, teuer mit viel zu vielen Menschen auf viel zu wenig Platz (da finde ich selbst Mexico-City entspannter ;-)). Aber ich bin eigentlich jedes Jahr ein oder mehrere Mal dort. Dann immer mit einem Abstecher zu Pierre Hermé mit seinen großartigen Macarons und Patisserien.

    • Ob ich in Paris leben möchte, weiß ich auch nicht. Es sind ja immer zwei Paar Schuhe, und im Urlaub ist ja eh immer alles toll :) Zu Pierre Hermé haben wir es leider nicht geschafft, das steht für die nächste Reise aber auf dem Plan!
      Liebe Grüße
      Julia

  4. Oh wie ist das schön! Aber jetzt habe ich einen Sprachwurm im Ohr: Merci pour choisir Deutsche Bahn ;-). Ich merke gerade, dass ich viel zu lange nicht mehr in Paris war. Danke für den wunderhübschen kleinen Foto-Ausflug, auf den Du uns hier mitnimmst!

    • Sehr gerne :) Ich finde man sollte den deutsch-französischen Bahnansagen viel mehr Aufmerksamkeit schenken, denn die können mindestens genauso unterhaltsam sein, wie die deutsch-englischen!
      Liebe Grüße
      Julia

  5. Ich war bisher 2x in Paris, beide Male im Mai und leider beide Male mit ziemlich viel Regen ;) (von wegen I love Paris in the spring time und so…) Trotzdem war es natürlich sehr schön, wenn wir auch hauptsächlich das typische Touri Programm abgehakt haben. Und wenn ich hier sehe, was ich alles verpasst habe, bekomme ich direkt wieder Lust drauf… seufz! Das Merci sieht wirklich wahnsinnig toll aus, aber 199,- Euro für ne Saftpresse? Wow! ;)

    • Ohje, Paris im Regen ist vermutlich so wie jede Stadt im Regen… nicht sooo toll… ich finde ja auch, dass eine Städtereise davon lebt, dass das Wetter schön ist, dass man in den Parks picknicken kann und man das savoir-vivre genießen kann…. hach… ;) Eine Saftpresse für 199 Euro ist total bekloppt, finde ich, aber sie war hübsch, so hübsch… und aus total unempfindlichen Porzellan, die hält bestimmt totaaal viel aus…. hach… :)
      Liebe Grüße!
      Julia

  6. Eine wundervolle Stimmung parisienne, die du da eingefangen hast. Da fällt mir auch gleich wieder dieser großartige Libanese um die Ecke vom Centre Pompidou ein, oder einfach morgens einen guten Kaffee trinken und auf die Straßen oder die Seine starren…
    LG, Claudia

    • Danke liebe Claudia! Auch ich kann stundenlang auf die Seine starren, da bin ich groß drinnen :)
      Liebe Grüße!
      Julia

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