Ein Topf. Ein Essen. Wie aus alten Zeiten, in denen ich mit Menschen, die längst vergangen sind, an Tischen in Städten saß, in denen ich schon lange nicht mehr lebe. Ein Topf, mit dem man all das Nicht-Vergessen-Wollen mit großen Löffeln zu sich nimmt. Der Duft des verdampfenden Weißweins, die zarte Süße der Schalotten vermischt mit frischem Olivenöl ist tröstlich und lässt sich am besten mit dickem Fladenbrot aufsaugen. Konservierte Erinnerungen. So einfach zubereitet. Denn Aufmerksamkeit muss man dem Topf nicht schenken. Die Hitze tut ihr Wesentliches. Das Gemüse, die Salzzitronen und die Kräuter auch. Ein Vorteil, den man sich während des Alltags vor Augen führen muss und der in der vegetarischen Küche viel zu selten genutzt wird. Denn Schmortöpfe sind etwas für Müde die keine Kompromisse beim Geschmack machen wollen. Weshalb dieses Gericht genau das richtige ist für alle, deren Energie vom Wintergrau aufgesogen ist und die etwas sättigendes brauchen.
Für 2 sehr Hungrige oder 4 Normalhungrige braucht ihr:
(nach einem Rezept von Greg und Lucy Malouf)
- 300 g kleine Kartoffeln
- 300 g Artischockenherzen aus dem Glas
- 8 Schalotten, geschält
- 1/2 Salzzitrone, in Stücke geschnitten
- 4 Knoblauchzehen, geschält
- 2 Lorbeerblätter
- 1 Handvoll Thymianzweige, zerpflückt
- 2 Rosmarinzweige, zerpflückt
- 1 TL Koriandersamen, grob gemahlen
- 1/2 TL Chiliflocken
- 400 ml Gemüsebrühe
- 100 ml Weißwein
- 80 ml Olivenöl
- Salz
- Pfeffer
- Parmesan und Sauerrahm (optional)
Heizt den Backofen auf 180 °C vor. Gebt Kartoffeln, Artischocken, Schalotten und die Salzzitronen in einen Schmortopf mit Deckel. Verteilt dazwischen Knoblauch, Lorbeerblätter, Thymian und Rosmarin. Bestreut alles mit Koriandersamen, Chiliflocken, schwarzem Pfeffer und Salz. Gießt Gemüsebrühe, Weißwein und Olivenöl an. Gebt den Deckel auf den Topf und schiebt ihn für 30 Minuten in den Ofen. Nehmt dann den Deckel vom Topf und schmort alles für 20 weitere Minuten. Gebt kurz vor Ende der Garzeit etwas Parmesan über das Gemüse.
Nehmt den Topf aus dem Ofen und serviert das Gemüse mit einem Klecks Sauerrahm.
Dieser Beitrag ist auch als Gast-Post bei Flowers on my Plate erschienen.
Photo Credit: rechtes Bild von Annie Spratt via unsplash.com
ich kann es nur immer wiede rsagen: Ich lieeebe deine bilder sehr!
Danke, liebe Ina <3
Merci. Salzzitronen. Ich habe was verpasst. Ich komme auf dieses Wort zurück. Ist ja pure Poesie.
Und schmecken tun sie auch noch ;)
Ein wunderbares Rezept!
Wir haben es schon mehrfach zubereitet
und auch eine Abwandlung kreiert:
Statt der Artischocken kann man geputzte und geviertelte Steinchampigmons nehmen.
Auch eine zusätzliche Anreicherung mit Karotten und Pertersilienwurzel gab einen excelenten Geschmack.
Wichtig ist, dass die Flüssigkeit weitgehend eingedampft ist. Weil das im Backofen relativ lange dauert, kann man den Schmortopf nach Ende der Garzeit auch noch kurz ohne Deckel auf den Herd stellen.
Vielen Dank für diese Bereicherung unseres Speisezettels!
Liebe Ursa Minor,
was freu ich mich über Deine Nachricht! Die Abwandlung werd ich gleich probieren, große Champignons find ich hier immer auf dem Markt.
Herzliche Grüße
Julia
Ich habe gerade den Deckel runter, liebe Julia. Hmmmm!!
Das brutzelt und duftet und schaut so wundervoll aus. Statt der Salzzitrone – ich kann jetzt nicht 4-6 Wochen warten, bis die fertig sind – habe ich eine frisch gepflückte aus einem italienischen Garten genommen. Es wird schon nicht zu sauer werden.
Ich freu mich so auf das Essen. Danke Julia, you made my day.
Viele liebe Grüße
Andrea