Manche Dinge brauchen Zeit, um gut zu werden. Sie wollen durchdacht werden, Umwege nehmen, verworfen und neu aufgesetzt werden. Nur, um gleich wieder über den Haufen geworfen und neu gedacht zu werden. Im Denken, so scheint es, liegt der Schlüssel. Weshalb wir auch über einen runden Kopf verfügen, nur so können die Gedanken Runde um Runde drehen, was Menschen, die sich gerne sorgen, an den Rande des Wahnsinns bringt. Und wenn ich etwas gut kann, dann mich zu sorgen. Obwohl ich weiß, dass manche Dinge, auch jene, die Zeit brauchen, sich nicht ändern lassen, Gesagtes ausgesprochen bleibt, Mitgegebenes nicht zurückgenommen werden kann. Es ist nunmal, was es ist, sagt – und da bin ich bei Erich Fried – nicht die Vernunft, sondern das emotionsgeleitete Empfinden, das mich um den Schlaf bringt. Manche Dinge brauchen eben auch Zeit, bis sie verdaut sind. Wobei schwarzer Knoblauch hilft, der durch seinen langen Fermentationsprozess bekömmlicher für Magen und Darm ist und durch seinen süßlichen Karamellgeschmack alles Scharfe und Bittere (sei es nun des rohen Knoblauchs oder des rauen Lebens) vergessen lässt. Dass das Sprichwort „Gut Ding will Weile haben“ hier wörtlich zu nehmen ist, verwundert nicht: etwa vier bis sechs Wochen muss der Knoblauch bei ca. 70°C und einer Dampfsättigung von 80% fermentieren. Wohl der, die delegieren kann und den Herstellungsprozess dieser Köstlichkeit „outsourced“. Man muss nicht alles selber machen, denn es gibt sie noch zu kaufen, die guten Dinge, die Zeit brauchen.
Für 4 Personen braucht Ihr:
(Nach einem Rezept von Y. Ottolenghi)
- 3 Auberginen, in 1 cm dicke Scheiben geschnitten
- 200 g Joghurt
- 8 Zehen schwarzer Knoblauch
- 1 EL Zitronensaft
- 4 Knoblauchzehen, in feine Scheiben geschnitten
- 2 rote Chilischoten, in feine Ringe geschnitten
- Salz, Pfeffer, Olivenöl
- 5 g Basilikum, grob gehackt
- 5 g Dill, grob gehackt
- 5 g Estragon, grob gehackt
Vermischt die Auberginen mit Olivenöl und Salz. Heizt eine Pfanne vor und bratet die Auberginen von beiden Seiten, bis sie goldbraun sind.
Vermischt Joghurt, den schwarzen Joghurt, 1 EL Zitronensaft und 1 EL Olivenöl miteinander und püriert alles. Schmeckt den Joghurt mit Salz ab.
Erhitzt etwas Olivenöl in einer weiteren, kleinen Pfanne. Bratet die Knoblauchzehen und die Chiliringe darin an, bis der Knoblauch hellbraun ist. Dunkler sollte er nicht werden, sonst wird er bitter.
Schichtet die gebratenen Auberginen auf eine große Platte, verteilt den Joghurt und den gebratenen Knoblauch und die Chiliringe darüber und garniert alles mit den Kräutern.
Habt einen schönen Feiertag!
Julia
Liebe Julia,
welch herrlicher Gedankengang über das Sorgen-Wälzen und die guten Dinge!
Musste ich gleich meinem Mann vorlesen,
und der meinte nur: so etwas hätte mir früher bei meinen Aufsätzen einfallen müssen!
Das Rezept wird bei nächster Gelegenheit ausprobiert👍
Hab‘ noch einen schönen Feiertag und bald ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Ursa Minor
das sieht echt wahnsinnig lecker aus :D mal eine andere Art Auberginen zuzubereiten!
Jetzt bin ich über deine Blog-Blanz 2019 hierher gestolpert und muss nun unbedingt herausfinden wo ich schwarzen Knoblauch auftreiben kann. Das klingt nämlich köstlich!
Und auch wenn bie mir die Klicks 2019 weniger geworden sind, so schaue ich immer noch sehr gerne auf deinem Blog vorbei. Ich freue mich wenn du uns auch weiterhin in deine Kochtöpfe lugen lässt.
Liebste Grüße
Alexandra
[…] gegrillten Auberginen mit schwarzem Knoblauch, ich liebe sie […]