Die Gedanken zwitschern wie Kanarienvögel. Hektisch, unstet, laut, in ordinärem Gelb. Gefangen sind sie in meinem Kopf, in den sie ihren Unfug mit spitzen Schnäbeln hacken. Weh tut er mir, was aber auch vom immer ungesunden Auf-den-Monitor-Schauen kommen kann. Spannungskopfschmerz nennt man das und unter Spannung stehe nicht nur ich, sondern auch der, der mit mir lebt. Denn drehen die Vögel ihre Runden, bekommt er die Spitzen ab. Deshalb schließe ich die Augen, schalte die Entspannungsapp ein, und träume mir zum Vogelgezwitscher ein glucksendes Bächlein und brummende Bienen. Und während mein einschlafendes Ich über eine imaginäre Blumenwiese wandelt, deckt mich die Sonne mit ihren warmen Strahlen zu und lässt mich von fernen Ländern träumen, wo die Geflügelten über meeresblauem Himmel lebenstolle Kapriolen und damit die Wilddruden in die Flucht schlagen. Urlaubsreif nennt man das und da der Urlaub in weiter Ferne liegt, muss er heute eben auf den Teller und nach einem Tag in Istanbul schmecken. Das im besten aller Sinne hektisch, unstet und laut ist und – so wie der Kisir – in den buntesten aller Farben leuchtet.
Für 2 große Portionen Kisir braucht Ihr:
(nach einem Rezept von Y. Yilmaz | Ein Tag in Istanbul)
- 250 g feinen Bulgur oder Couscous
- 2 EL Tomatenmark
- 2 EL Paprikamark (Biber Salcasi)
- 1 TL gemahlener Kreuzkümmel
- 1 TL Pul Biber
- 1 Spitzpaprika, fein gewürfelt
- 2 Frühlingszwiebeln, in feine Streifen geschnitten
- 1/2 Bund Minze, fein gehackt
- 1/2 Bund Petersilie, fein gehackt
- 2 EL Olivenöl
- 2 EL Granatapfelsirup (Nar ekşisi)
- Saft von 2 Zitronen
- Einige Blätter Kopfsalat
Gebt den Bulgur in eine große Schüssel und übergießt ihn mit 250 ml kochendem Wasser. Deckt die Schüssel mit einem Schneidebrett ab und lasst den Bulgur 10 Minuten quellen. Lockert den Bulgur dann mit einer Gabel auf und gebt 2 EL Tomatenmark, 2 EL Paprikamark, 1 TL gemahlenen Kreuzkümmel und 1 TL Salz hinzu. Vermischt alles miteinander und lasst den Bulgur auskühlen.
Gebt dann die Spitzpaprika, Frühlingszwiebeln, Minze, Petersilie in die Schüssel und vermischt alles miteinander.
Schmeckt den Salat dann mit Olivenöl, Granatapfelsirup, Zitronensaft und Salz ab.
Serviert den Salat mit dem Kopfsalat und einigen Zitronenspalten.
Wohin träumt ihr Euch in turbulenten Zeiten?
Habt einen schönen Sonntag!
Julia
Ein herrliches Rezept für den kommenden Sommer:)
Besonders durch die Zitronen, die Petersilie und das Olivenöl.
Früher hatte ich auch viel diese Spannungskopfschmerzen,
und wenn ich mir was Schönes fürs Wochenende vorgenommen hatte, bekam ich Migräne und lag 1 Tag flach.
Das Einzige was mir hilft ist, sofort beim kleinsten Anzeichen ein Aspirin nehmen.
Dann reicht 1 einzige Tablette, und man hat keine Panik mehr vor Kopfschmerzen und kann ein normales Leben führen.
In turbulenten Zeiten träume ich mich in die Provence mit ihren freundlichen Menschen, den hübschen Dörfern und der wunderbaren Landschaft.
Gute und baldige Besserung!
Und trotz Hektik ein bisschen Ausspannen an Ostern.
Viele Grüße
Ursula
Liebe Ursula,
Deine Gedankenreise in die Provence klingt wunderbar! Ein Spaziergang durch Lavendelfelder, wenn auch nur imaginär, stelle ich mir – im wahrsten Sinne des Wortes – traumhaft vor.
Ich arbeite derzeit an meiner Haltung, wieder aufrecht da sitzen, nicht wie eine alte Schildkröte, die Schultern zurück, das hilft schon ein wenig.
Liebe Grüße
Julia