Mein Happy Place liegt am anderen Ende der Welt. CO2-unverträglich. Unvernünftig. Und trotzdem zieht es mich nach Singapur, immer und immer wieder. Und wo das Land zu jung ist um alte Gebäude, die Sprachen zu unterschiedlich um gemeinsame Lieder zu haben, da beruhigt es, dass die gemeinsame Küche, das gemeinsame Essen, die Funktion eines kulturübergreifenden Kitts übernommen hat. Be(un)ruhigend (un)überschaubar sind die Veränderungen, immer noch gibt es die Hawker, die in ihren kleinen Ständen Handwerkskunst beherrschen und die beste Kokosmilch, die köstlichsten Curry-Pasten und die niemals in Vergessenheit geratenen Poh Pia zubereiten. Lebt man ohne Einbürgerung in diesem fernen Land, ist man – je nach Hautfarbe und Herkunft – ImmigrantIn oder Expat. Den Unterschied macht das Geld und mit ihm die einhergehende Macht. Den Unterschied macht, wieviel Respekt diesen Menschen entgegengebracht wird. Was zu beschämenden Situationen führt, trifft man entweder die Einen, wie sie am Sonntag in den gekühlten Aufgängen der MRT-Stationen picknicken und im Kreise ihrer FreundInnen ein Gefühl von Heimat heraufbeschwören oder die Anderen, die im schicken Beach Club Drinks mit Schirmchen trinken und versuchen ein Leben, das nicht glänzt, zu vergolden. Und wie die Einen, so bleiben auch die Anderen unter sich. Wie in Crazy Rich Asians, der hier in den Kinos überhaupt nicht lief (und wenn doch, dann nur unter dem Titel „Crazy Rich“, als ob man einem deutschen Publikum keinen Film zeigen könne, der nicht eurozentrisch ist), obwohl doch sonst jede andere RomCom mit den Emma Stones dieser Welt für vier bis acht Wochen jeden noch so liebeshungrigen Kinogast beglücken darf. Singapur also. Meine Lieblingsstadt. Trotz aller Wenns, trotz aller Abers. Was vielleicht auch daran liegt, dass ich mich darin so gerne mochte. Weshalb es bestimmt nicht die letzte Reise war. An meinen happy place, nach Singapur.
zur Vorbereitung geschaut: Crazy Rich Asians. geschlafen: im Llyod’s Inn. gebummelt: im Tekka Center und Chinatown Wet Market, im National Design Center und durch das Singapore Art Museum. gegessen: Kaya Toast im Killiney Kopitiam, Poh Piah im Chinatown Complex Food Center, nachts im Lau pa sat, die Karte rauf und runter Whole Earth (unbedingt reservieren), japanisch im Hawker Center des Takashimaya. TouristIn sein: auf Sentosa und nach Sonnenuntergang in den Gardens by the Bay zur Garden Rhapsody, danach auf ein Eis um durch Marina Bay zu schlendern.
Hach ja, Singapur! So schön eingefangen, liebe Julia. 5 Tage waren wie erwartet bei uns leider viel zu kurz, aber umso mehr ein Grund, irgendwann zurück zu kehren. Ganz besonders hat es uns ja der Botanical Garden angetan. Crazy Rich Asians habe ich im Flugzeug übrigens im Programm gesichtet, aber leider nicht mehr geschafft, anzuschauen. Liebe Grüße!
Liebe Dani,
wir müssen uns bald treffen und über das Reisen und das letzte halbe Jahr quatschen. Ich bin so gespannt, wie Dir alles gefallen hat!
Liebe Grüße <3
Julia
Oh je ,wie hat sich Singapore doch seit 2001 verändert !
Freudig habe ich gelesen ,die
Hawker Center gibt es noch ,Erinnerungen an mein erstes ChickenRice mit Stäbchen ,das Essgeschirr wurde mit dem Gartenschlauch ,in der Hocke sitzend ,abgespült ….grosse Augen gemacht !!!
5 ganze Jahre lebte ich mit meinem Mann in der Nähe vom Bot. Garten, in einem BlackandWhite House, in diesem multikulti Staat ,war begeistert von der Kultur und anfangs sogar vom 365Tage Sommer mit täglich 29-32* und einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit ! Der nachmittägliche Regenschauer kurz nach 16 Uhr brachte keine Kühlung ,nur die Moskitos sind daran aufgeschreckt ;(( …
In der Regenzeit ,bei manchmal nur 20-25 Grad brauchte es ein Strickjäckchen ,die hohe Luftfeuchtigkeit fühlte sich kühl an .
Das Leben eines Expats war nicht immer einfach ,wenngleich es sich für aussenstehende luxeriös anfühlen mag .
Auch mich begeisterten die Wetmarkets,die herrlich frischen Papayas ,Mangos ( die aus Pakistan sind die Besten),
Mangosten ,Redsnapper ,Gewürze ,Geflügel und Kräuter ,die auch danach dufteten . Der Einkaufskorb war immer reichlich gefüllt . Ich bin mit meinem Korb sowieso aufgefallen ,eingepackt wurde normalerweise in grünes Plastik !
Schön ,dass Singapore deine Lieblingsstadt ist . Mich zieht es nicht mehr dort hin .
Wir sind nach 5 Jahren nach Japan umgezogen und dort könnte ich leben …Jahreszeiten ,eine ganz andere Esskultur ,herrliche
Parks und der Kontakt zu
Japanern ist einfacher ,die Chinesen taten sich schwer mit Freundschaften schliessen . Ich denke ,daher bleiben die Expats auch eher unter sich ,in ihren Clubs ,was unheimlich wichtig ist .
Schöne Erinnerungen habe ich an wunderbare Freundschaften aus aller Herrenländer,gemeinsame Reisen wie …Laos,Kambodscha,Vietnam,China ,Burma und Indien . Es fanden sich 8 reiselustige Frauen zusammen …! Wir hatten viel erlebt , diese Wochen waren ein unglaublich schönes Miteinander .
Dir ein Danke für deine Eindrücke und hab eine gute Zeit
Barbara
Liebe Barbara,
tausend Dank für Deine Nachricht! Und so wie es scheint, waren wir sogar eine Weile gemeinsam in Singapur, ich habe von 2004 bis 2005 dort ein Jahr verbracht. Als Studentin in einer riesengroßen WG, direkt ums Eck des Takashimayas. Was für ein Zufall! Vermutlich ist Singapur auch deshalb eines meiner Lieblingsländer, weil es mich an eine Zeit erinnert, in der ich mich und meine Lebensumstände sehr gerne mochte. Es ist also wie eine Reise in die Vergangenheit, in eine Zeitkapsel.
Ich glaube, dass man als Expat auch unter sich bleibt, weil viele Locals nicht immer wieder Energie in Beziehungen stecken möchten, die dann nur für kurze Zeit halten. Zumindest habe ich das von vielen Expats gehört, die in China, Hongkong und eben Singapur gelebt haben.
Nochmals ganz herzlichen Dank für Deine Worte!
Julia
Liebe Julia ,
Wir waren von 1996-2001 in Singapore ,ich selbst besuchte Freunde noch 2 x von Tokyo aus .
Als wir dort waren gab es noch keine Strassencafes und als ich zu den Besuchen wieder kam wimmelte es nur so davon. Sooo schnell kann sich das Stadtleben ändern und deinem Bericht nach scheint es auch lockerer geworden zu sein.
Ja ,die Lebensumstände sind total anders ,ich habe sie auch sehr genossen…aus dem kleinklein denken raus zu kommen,den Horizont erweitern und toleranter mit seinen Mitmenschen umgehen .
Heute ist uns “ fast“ nichts zu viel ,wir gehen es an und können so leicht Bekanntschaften/Freundschaften schliessen ,weil wir einfach den Menschen so gelten lassen,wie er uns begegnet. Wenn es mal doch nicht passt geht die Welt nicht gleich unter .
Die
Japaner sind viel viel aufgeschlossener ,was die Expats betrifft . Ich habe noch einen sehr lieben Freundeskreis von dort …alles Japanerinnen . Sie kommen mich gerne besuchen ….ja ja reiselustige Menschen !!
Lieben Gruss
Barbara
Wo wohnst du eigentlich jetzt ?
Liebe Grüsse
Barbara
Dein Mann hat uns beim letzten Treffen schon erfolgreich davon überzeugt, dass Singapur und wir ganz gut miteinander auskommen würden. Hach ja, ich wär bereit! :)
Liebe Grüße
Sabrina
Wow die Reise scheint ja richtig cool zu sein, ich würde auch gerne mal dahin :) Finde die Bilder richtig cool!
Liebe Grüße
und deine bilder sind sooo sooo schön! ein kleines laster darf ja jeder haben. deins isteben singapur.
ich muss gestehen mich zieht es nicht so sehr nach asien (wegen dem fliegen und weil es noch so viele tolle plätze in europa zu entdecken gibt).
Hab einen guten Start in die Woche
Ina
Danke, liebe Ina! Du hast recht, Europa ist wunderbar mit vielen tollen Ecken. Aber Singapur gibt es halt nur einmal, da muss ich manchmal einfach hin ;)
[…] schöner Urlaub war. Hoffentlich gesellt sich 2020 der dritte Teil hinzu.Den Artikel über meinen Happy Place mochte ich sehr, weil ich mich in Singapur so gerne mag.Und dann natürlich alle meine […]