Ein Bienenstich gehört zum Leben einer Imkerin dazu. Das habe ich dieses Jahr schon mehrmals für Euch unter Beweis gestellt. Das erste Mal fanden die kleinen Biester ihren Weg durch meinen Socken, um mich einmal mehr in den Knöchel zu stechen. Das tun sie normalerweise nicht, aber am Ende des Winters wurde das Futter etwas knapp und das ließen sie mich spüren. Das zweite Mal war ich unvorsichtig und meinte ohne Schutzkleidung ein Video für Instagram aufnehmen zu müssen. Der Stich in die Schläfe lies die Hälfte meines Gesichts anschwellen und schenkte mir ein Quasimodo-eskes Lächeln. Den dritten Stich holte ich mir zu Hause, vor dem Kühlschrank, wohin sich eine kleine Biene verirrt hatte. Sie saß auf dem Boden und versuchte ihr Leben gegen meinen Fuß zu verteidigen. Was ihr Gelang. Einmal gestochen hilft mir nur Weniges: Cortison und eine doppelte Ladung Allergietabletten. Denn leider reagiert mein Körper nicht immer so vorhersehbar auf das Bienengift. Und trotzdem gibt es ein paar Tipps, die ich Euch für die bevorstehende Sommer- und damit auch Stichzeit mitgeben möchte:
Der Stachel muss raus!
Wenn eine Biene sticht, tut sie das nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil sie Bescheid geben möchte, dass sie mit der Situation, in die Du sie gebracht hast, nicht einverstanden ist. Beim Stich bleibt der Stachel und die Giftblase in Dir stecken und das führt dazu, dass immer mehr des Apitoxin in Dich gepumpt wird. Entferne den Stachel deshalb sofort!
Ab zum Arzt!
Du bekommst Atemnot? Schwindel? Pusteln am ganzen Körper? Rufe sofort den Notarzt! Diese Symptome können auf eine schwere allergische Reaktion schließen lassen, die sofort von medizinischem Fachpersonal behandelt werden muss. Auch wenn das Körperteil, in das gestochen wurde, am Folgetag um das Doppelte anschwillt solltest Du zum Arzt gehen.
Kühlen, Salben und Hochlegen
Du hast keine allergische Reaktion, der Stich schwillt nur leicht an und juckt? Lege sofort eine kalte Kompresse auf. Gegen die Schwellung und das Jucken helfen auch Salben mit Antihistaminika, wie z. B. Fenistil.
Meist hilft es auch, das betroffene Körperteil hoch zu legen. Die Schwellung kann abnehmen und der Schmerz gelindert werden.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Verhalte Dich ruhig, wenn eine Biene hinter Dir her ist. Oftmals reicht es schon, wenn Du Dich schneller als sie bewegst. Fange nicht an, wild um Dich zu schlagen, das kann dazu führen, dass das Tier ebenso wild wird.
Oftmals liest man, dass Bienen und Wespen ferngehalten werden, wenn Du Behälter und Flaschen mit Zuckerwasser auf Deinem Balkon oder in Deinem Garten aufstellst. Das führt nicht nur dazu, dass die Tiere sich dort sammeln, sondern auch, dass sie meist dort verenden. Bienen und auch Wespen stehen aber unter Naturschutz, Du solltest daher reifes Obst als schonende Alternative wählen. Lege das einfach an eine Stelle, an der Dich die Tiere auf keinen Fall stören.
Liebe Julia, irgendwo habe ich mal gelesen, dass man Insektenstiche mit möglichst heißem Wasser / erhitzte Münze „erstbehandeln“ soll, da dadurch die Proteine des Gifts zerstört werden und es sich nicht weiter verteilen kann. Das erschien mir schlüssig, aber was hältst du als Expertin davon? Anschließend presse ich eine halbierte Zwiebel drauf und nehme Apis Globuli. Würde mich interessieren, was man in Imkerkreisen davon hält. Ihr müsst es ja wissen!
Herzliche Grüße von Hannah
Liebe Hannah,
das hab ich auch schon gehört! Es gibt doch diese Stifte, die man sich auf die Stiche halten kann und dann wird der erhitzt? Mir tut das total weh und der Stich juckt trotzdem weiter, aber viele Schwören darauf!
Zwiebeln helfen auf jeden Fall, das stimmt, das ist ein gutes Hausmittel. Da wir erst gestern hier wieder einen Stich ins Gesicht bekommen haben, hab ich so langsam den Eindruck, dass Kühlen hier am besten hilft.
Liebe Grüße
Julia
Deine Imkerinnen-Beiträge erinnern mich immer an meine Kindheit: Mein Vater war als Rentner Hobby-Imker und wir (meine Schwester und ich) liebten diese ganzen Imker-Utensilien! Die kleine Holzbox für den Transport der Königin, die Aufklebeplättchen usw. Bringt wirklich schöne Erinnerungen zurück (fast nie gestochen worden). Danke dafür!!
Liebe Johanna,
was für eine schöne Nachricht, ich freu mich sehr darüber <3
Julia
[…] fest, sie bevorzugen die Bienenweide. Auf der es summt und brummt. Was die Gurkenernte erschwert. Gestochen wurde ich dieses Jahr nämlich schon oft genug. Über die Tomaten möchte ich gar nicht erst sprechen, umgefallen sind sie unter der Last ihrer […]