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Was fehlt in der Welt: Brioche Parisienne zum Frühstück

Ich befürchte, ich bin wach. So beginnt das Buch, das ich gerade lese: „So was von da“ von Tino Hanekamp. Ich befürchte, ich bin wach. Das denke auch ich mir immer häufiger Samstag und Sonntag Morgens. Wo ist er nur hin, der Schlaf der Gerechten? Erinnert Ihr Euch noch an die Kolumne „Was fehlt in der Welt“ von Heike Makatsch, damals, als das Neon Magazin ganz neu auf dem Markt war? In dieser Kolumne schrieb Frau Makatsch über Dinge die ihr fehlen, so eben auch ein Wecker, der zum Beispiel nur den, der ihn gestellt hat, aufweckt. Alle anderen hören diesen Wecker nicht und dürfen weiterschlafen. Denn das schlimmste, so schrieb sie damals, sei, dass sie nicht mehr lange schlafen könne und dass sie – einmal wach – den Weg zurück ins Traumland nicht mehr finde: Die Gedankenschwurbel, der morgendliche Harndrang, das krampfhafte nicht-aufwachen-wollen versperrten ihr den Weg dort hin zurück. Damals dachte ich mir „Von was spricht diese Frau?“. Egal ob die Kirchturmglocken 11 Uhr oder 12 Uhr schlugen, ich schlief und schlief und schlief. Und heute? Da bin ich mal froh, wenn ich es bis 9 Uhr schaffe im Bett zu bleiben. 8 Uhr, check, bin ich wach. Was ein Scheiß, ich sag’s Euch.
Einen gewissen Vorteil jedoch bringt das frühe Aufstehen: Man kann völlig entspannt diese  wunderbare Brioche zubereiten. Das Rezept von Cynthia Barcomi für 12 Stück findet Ihr hier. Da nur Herr S. und ich am Frühstückstisch saßen, habe ich nur die Hälfte des Rezepts zubereitet. Plant auf jeden Fall die Zubereitung dieses Hefegebäcks gut ein, der Teig braucht etwa 8 Stunden zum Gehen. Ich habe den Teig am Vortag zubereitet und ihn über Nacht im Kühlschrank gelassen.

Für 6 Brioche braucht ihr (Update 2018):

  • 7 g Trockenhefe
  • 1 1/2 EL warmes Wasser
  • 1 TL Zucker
  • 2 Eier
  • 65 ml warme Milch
  • 220 g Mehl (zusätzlich etwas Mehl zum Kneten)
  • 40 g Zucker
  • ¾ TL Salz
  • 90 g Butter, kalt, gewürfelt
  • 1 Ei und 1 TL Wasser für die Glasur (optional)

Vermischt die Hefe mit dem Wasser und dem Zucker und gebt nach 10 Minuten die Eier und die Milch hinzu. Vermischt Mehl, Zucker und Salz und gebt die kalte Butter dazu. Vermischt alles mit den Händen, bis ihr eine krümelige Butter-Mehl-Mischung habt. Fügt dieser Mischung jetzt die Hefe-Milch-Mischung zu. Knetet diese Masse jetzt mit dem Handrührgerät Knethaken etwa 3 Minuten. Gebt den Teig dann auf eine bemehlte Arbeitsfläche und knetet ihn mehrere Minuten von Hand.

Gebt den Teig in eine Schüssel, deckt diese mit einem Geschirrtuch zu und lasst den Teig im Kühlen eine bis zwei Stunden gehen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. Knetet den Teig danach nochmal gut durch. Legt den Teig dann zurück in die Schüssel und lasst ihn nochmal zwei Stunden gehen. Danach kann der Teig in den Kühlschrank und zum Beispiel am darauffolgenden Morgen weiterverarbeitet werden. Dazu muss er allerdings wieder Zimmertemperatur haben!

Buttert sechs Teile einer Muffinform aus. Wiegt sechs Teigstücke à 60 Gramm und sechs Teigstücke à 30 Gramm ab. Formt alle Teigstücke zu Kugeln. Gebt die schwereren Kugeln in die Muffinform und bohrt in die Mitten der Kugeln mit den Fingern so große Löcher, dass die kleinen Teigkugeln in sie passen. Setzt die kleinen Teigkugeln nun in die großen Teigkugeln und lasst alles nochmal 30 Minuten gehen.

Heizt den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vor. Vermischt das Ei mit dem Wasser und bestreicht die Teiglinge mit der Glasur. Gebt die Muffinform für 15 bis 20 Minuten in den Backofen, bis die Brioche schön goldbraun sind.

Genießt sie am besten noch lauwarm mit ein wenig Butter und Marmelade.

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  1. Schön sehen Deine kleinen Brioche aus, liebe Julia! Und ist das nicht mit das tollste Gebäck, dass es gibt? Ich war von meiner Vollkorn-Brioche kürzlich nach Aurélies Rezept auch begeistert. So lange wie in Deinem Rezept musste der Teig zwar nicht gehen, aber 20 Minuten geknetet werden – was ich aber nicht so ganz durchgehalten habe .
    Deine Ausführungen zum Morgen-Modus sind köstlich – ich nenne das für mich die senile Bettflucht und ich bin ihr inzwischen vollständig verfallen ;-).
    Lieben Gruß
    Claudia

    • Oh Gott, ein weiteres Opfer der morgendlichen (ja, ok, auch senilen) Bettflucht ist also zu beklagen! Ich fasse es nicht. Mir ist ehrlich gesagt erst aufgefallen dass dieses Rezept ganz schön lange braucht, als ich mitten drinnen war. Ich hatte „Brioche+Rezept“ gegoogelt und dann blind das erste Ergebnis ausgewählt. Beim nächsten Mal werd ich bestimmt auch eine schnellere Alternative wählen :)
      Liebe Grüße!
      Julia

    • Ja, wir Bettflüchtigen sind Legion ;-).
      Falls Du von Deiner Brioche malwas übrig hast, heißer Tipp: Croutons draus machen und herzhaft kombinieren, nicht süß. Ich habe da mal was ausprobiert für Arnes und meinen zweiten Blog, inspiriert durch einen Deli-Besuch, falls Dich das interessiert: http://foodviewberlin.wordpress.com/2013/03/26/truffled-brioche-mushrooms-gaperon/

      Lieben Gruß
      Claudia

    • Na und wie mich das interessiert!!! Vielen lieben Dank für den Link!

    • Oh, ich habe meinen Post gerade nochmal gelesen und gesehen, dass ich Deine Brioches Parisiennes darin gar nicht erwähnt hatte. Ich hatte den Text mit dem Brioche-Rezept nach Aurélie bereits vorbereitet, bevor ich Deinen Post gesehen hatte, und dann beim Veröffentlichen gestern ganz vergessen, auch Deine hübschen Kleinen mit reinzunehmen als zusätzlichen Tipp. Das habe ich jetzt aber mal nachgeholt.
      Schönen Tag Dir :-)!

  2. Mmhhmm, die sehen so lecker und zum anbeißen gut aus ! Ich kann den unvergleichlichen frisch gebackenen Duft der Brioches förmlich bis zu mir riechen !

    Liebe Grüße aus Wien
    Melanie

    • Ich liebe den Duft von frischem Hefegebäck auch :)
      Liebe Grüße!
      Julia

  3. Och wie hübsch schon wieder! Das hat bei dir immer etwas Zauberhaftes, echt wahr! Scheint mir auch ein bisschen viel Arbeit zu sein, aber wenn das Ergebnis so aussieht, wird man wenigstens angemessen belohnt! „217g Mehl“ find ich irgendwie lustig! Liebe Grüße!

    • Jaha, wir Ingenieure nehmen es sehr genau :) Einfach so auf 220g Mehl aufzurunden, pah, das wäre uns nicht exakt genug! Ich dachte mir halt, dass sich Frau Barcomi schon was gedacht haben wird bei ihren 535 g Mehl… beim nächsten Brioche-backen werde ich auch ein schnelleres Rezept wählen!
      Liebe Grüße
      Julia

  4. ich, hier

    Hach, die Heike…
    Schade, dass die nicht im Journalismus gelandet/ geblieben ist, da hätte sie ihre außergewöhnliche Klugheit besser ausspielen können als im oberflächen-verhafteten Blitzlicht-Geschäft. Vielleicht wäre sie aber auch untergegangen in diesem Medien-Haifischbecken, in dem sich immer nur ein Teil der Talente durchsetzt und der große Rest der Unangepassten totgebissen wird.
    Meine Meinung: Heike for Kanzlerin, oder so…
    Was deinen Futter-Blog angeht: Das ist Wohlfühl-Atmosphäre zum Reinkuscheln – Glückwunsch!
    :-)

  5. Ja, eigentlich ist das wirklich schade, denn man hat von ihr nie mehr wirklich was gehört. Und jetzt sieht man sie nur noch über rote Teppiche schweben und für Kosmetikfirmen werben… ich würde ihre Kanzler-Kandidatur auf jeden Fall unterstützen :)

  6. […] . Julia with her beautiful blog Chestnut & Sage did another version the other day – tiny brioches parisiennes which look just beautiful (all three recipes in German […]

  7. Perfektes Frühstück!!
    Da ist ordentlich Butter drin..so muss Brioche sein! :)

  8. Oh ich liebe Brioche…und die Bilder sind mega toll.
    Liebe Grüße
    Mone :-)

    • Danke, Mone <3 Ich liebe Brioche auch, leider schaffe ich es viel zu selten die auch für's Frühstück vorzubereiten...
      Liebe Grüße!
      Julia

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