Haselnüsse und Honig | chestnutandsage.de

Für den Vorratsschrank: Haselnüsse in Honig

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Durch ein undurchdringliches Dickicht aus Blättern, Laub und Moos muss es sich wühlen, um seinen Schatz zu finden, Nüsse, die es für den Winter versteckt um die kalten und kargen Monate zu überstehen. Es sammelt dabei ein bisschen mehr als es braucht, vermutlich rechnet es mit der eigenen Schusseligkeit am Ende gar nichts mehr zu finden. Es legt also etwas „auf die hohe Kante“. Für schlechte Zeiten. Eine gute Idee, stehen eben diese doch gerade vor der Tür. Und genau wie das Eichhörnchen neigt man selber ja dazu, mehr zu horten als man braucht, immer mehr zu wollen als notwendig ist. Vollkommen maßlos. Dabei hat man, wenn man ehrlich ist, doch eigentlich alles was man braucht, abgesehen von 12 neuen Paar Socken und 12 neuen Unterhosen, die es sich zu Jahresanfang empfiehlt zu kaufen. Jedes weitere Stück, der wachsende Besitz, macht abhängig, macht Angst – einen gewissen Standard erhalten zu müssen, das macht unfrei und zwängt das Leben in ein langweiliges Korsett. Da bleibt keine Zeit für ein Wühlen durch das Dickicht, keine Muse für das Betrachten des glitzernden Lichtes, das sich seine Bahn bricht durch das herbstliche Blätterdach, keine Lust, mit den Eichhörnchen um die letzten Haselnüsse, die jetzt gerade noch zu finden sind, wettzueifern. Dabei lohnt es sich, denn jeder Löffel der kleinen nussigen Goldstücke, dick ummantelt von feinstem Honig, verwandelt jedes noch so schnöde Müsli, jedes belegte Brot, in einen simplen Genuss – und darauf sollte man, Maßlosigkeit hin, Einfachkeit her, wirklich nicht verzichten.

Geröstete Haselnüsse in Honig

(nach einer Idee aus „Einmachen“ von Pam Corbin, das ganze geht natürlich auch mit Walnüssen)

Seid schnell, wenn ihr jetzt noch Haselnüsse auflesen wollt. Wir sind zwar gerade mitten in der Saison, aber wie schon gesagt – Ihr müsst Euch die Beute gerade mit den Eichhörnchen teilen.

Knackt die Haselnüsse und röstet sie bei niedriger Hitze an. Wenn Euch immer gerne die Pinienkerne anbrennen, dann rate ich Euch: Geht nicht vom Herd weg, während ihr die Nüsse röstet. Rüttelt immer schön an der Pfanne. Und wenn Ihr die ersten Anzeichen leichter Röstaromen erkennt – schaltet den Herd aus.
Gebt die Nüsse in ein Geschirrtuch und rubbelt da die feinen braunen Häutchen ab. Wenn Ihr nicht alle abbekommt, ist das nicht schlimm.
Füllt die Haselnüsse jetzt abwechselnd mit dem Honig in ein sauberes, heiß ausgekochtes Glas. Füllt das Glas bis zum Rand, verschließt es dann und bewahrt es dunkel und kühl auf.
So werdet ihr bestimmt ein ganzes Jahr Freude an den Nüssen haben, zum Beispiel im Müsli, im Crumble oder auch auf einer schönen Scheibe Brot. Mit Ziegenfrischkäse und Feigen. Es kann so einfach sein.

Habt einen schönen Sonntag, ihr Lieben!
Viele Grüße!
Julia

  1. Was für ein feines Rezept, liebe Julia! So kenne ich Nüsse noch gar nicht, da habe ich wohl etwas tolles verpasst, was?
    Das Nüsse rösten überlasse ich dennoch lieber Herr Zuckerwatte. Trotz der hilfreichen Tipps, die Du hier auflistest, schaffe ich es wirklich immer wieder… ;)
    Ganz liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag,
    Ylva

    • Ach Ylva, man muss seine Stärken kennen, nicht wahr? Und deshalb (also unter anderem) lebt man ja mit Menschen zusammen, damit man das, was einem nicht so liegt, abgeben kann.
      Liebe Grüße <3
      Julia

  2. Franziska Müller

    Liebe Julia,

    dieses Rezept ist himmlisch und zugleich sehr vielversprechend!! Kenne das auch mit Pistazien und zwar gesalzenen Pistazien!!!
    Dazu dieses schöne Zitat von Kurt Haberstich:
    „Wer seinen Kindern immer nur Rosinen vorsetzt, darf sich nicht wundern, wenn sie sich später über harte Nüsse beklagen.“ In diesem Sinne Dir einen schönen Sonntag.

    Schöne Grüße
    Franziska

    • Liebe Franziska,
      die Kombination aus Honig und salzigen Pistazien klingt aber auch zu gut, was für eine tolle Idee und was für ein schönes Zitat, vielen Dank dafür <3
      Viele Grüße!
      Julia

  3. Was für ein schönes herbstliches Rezept! Meinst du das funktioniert auch mit gekauften Nüssen?

    • Ganz bestimmt, Julia! Das Ziel ist ja, dass die Nüsse nicht ranzig werden. Und das möchte man ja nicht nur bei den frisch gesammelten, sondern auch bei den gekauften.
      Liebe Grüße!

  4. Mhh, schöne Idee, gefällt mir gut! Aber ob ich’s übers Herz bringe, den Eichhörnchen die letzten Nüsse zu klauen? ;)
    LG
    Sabrina

    • Neiiin, also geklaut wird hier niemandem was, hier wird geteilt… sharing is caring und so ;)
      Liebe Grüße!

  5. Hmmmm….das sind Urlaubserinnnerungen pur. Nüsse in Honig und kleine grüne Feigen eingelegt in Honig gab es immer in Bulgarien und Rumänien….nie darauf gekommen es selbst zu machen… Also lieben Dank für diesen leckeren Anstoß…

    • Liebe Susanna,
      was für schöne Urlaubserinnerungen! Bei mir hat es auch lange gedauert, bis ich darauf gekommen bin, dass man ja einfach nur Nüsse und Honig bräuchte… nun ja, was lange dauert und so ;)
      LIebe Grüße!

  6. Das kommt sowas von auf die Liste, liebe Julia! Leider waren die Haselnüsse gestern ausverkauft :( Genau wie die Bio-Eier, was ist da nur los? Uns wurde was von Engpass erzählt. Naja, sobald ich wieder welche in die Finger bekomme, muss ich das testen!
    Vielen Dank und ganz liebe Grüße <3
    Dani

    • Waaas? Was ist denn da bei Euch los? Wurdet Ihr etwa leergekauft? Natürlich kannst Du auch Walnüsse in Honig konservieren… falls Dir die Eichhörnchen die ganzen Haselnüsse weg gegessen haben ;)

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