Enjoy the Cressperience: Ein Besuch bei Koppert Cress

Sicher ist Lecker | chestnutandsage.de

„Möchten Sie etwas trinken? Wein, Wasser, einen Tee vielleicht? Tee? Kein Problem.“ Rob Baan weiß wie man sich um Gäste kümmert. Wie von Geisterhand erscheinen 5 Gläser Tee mit hübsch zusammen gebundenen Büscheln Kräutern darin auf dem dunklen Tisch, an dem wir bei unserer letzten Station der Bloggerreise Platz genommen haben. Dieser Tee sei sein neustes Produkt, frische Verbene mit Lavendel und Pfefferminze mit Thymian, aber wie er es verkaufen wolle, das wisse er noch nicht. Wir sind zu Gast bei Koppert Cress, dessen Eigentümer Rob Baan sogenannte „Micro Vegetables“ anbaut, also Kresse, Kräuter, Blüten und Blätter. Ein Jäger und Sammler sei er, denn seine Produkte findet er schon mal im Kanal um die Ecke, so wie zum Beispiel das nach Wasabi schmeckende Blatt. Da habe er die Wurzel ausgegraben, versucht anzubauen, ja und nun sei es eben Teil des Sortiments. Seine Urlaube verbringe er auch schon mal auf Wiesen, weit ab jeglicher Zivilisation, weil er von einem misteriösen, sehr gesunden Kraut gehört habe, das man dort pflücken könne und das seine Neugier geweckt habe. Fasziniert lausche ich Rob Baans Geschichten, der einen Großteil seines Lebens damit verbrachte die Welt zu bereisen, bis er, des Reisens müde, die Firma Koppert Cress erwarb. Seitdem vertreibt der Sohn eines Polizisten seine „Micro Vegetables“ in die ganze Welt, die übrigens genau so schonend und nachhaltig gezüchtet und angebaut werden wie das Gemüse der anderen Bauern, die ich auf dieser Reise besuchen konnte.

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Das Koppert’sche Sortiment als schnöde Kresse zu bezeichnen wird den Produkten aber nicht gerecht, das wird bei der anschließenden Verkostung schnell klar, denn solch eine Geschmacksvielfalt und -varianz, solche Geschmacksexplosionen, solch unterschiedliche Gerüche, Texturen, Haptiken, so hübsche Blätter, Blumen und Blüten, das alles zusammen hatte ich noch nie auf einem Teller. Ich probiere Kresse, die nach frischen Erbsen, Gurken, Möhren und rohem Brokkolie schmeckt. Blättchen die meinen Gaumen mit Aromen von Minze, Anis und Fenchel, frischem Senf, Meerrettich und Knoblauch kitzeln. Eine wunderschöne und filigrane Blüte, die zusammen mit einer Tomate und ein wenig Salz wie Pizza schmeckt. Eine noch nie gekannte Süße aus einer Knopse, welche die Aromen von Minze und Thymian vereint. Ein Blatt, das zusammen mit einer Queller-Art wie eine Auster schmeckt. Eine Blüte, die eine zarte Süße mit einer herben Bitterkeit vereint. Ein Blatt, unscheinbar, das wie ein überreifer Camembert mit starker Ammoniak-Note schmeckt. Dazu eine Scheibe Brot und ein Gläschen Rotwein und der vegane Himmel auf Erden wäre geschaffen! Ich schmecke und schmecke und schmecke und schwelge im siebten Aromen-Himmel.

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Dass die zarten Mini-Gemüse nicht nur dekorativ sind, sondern als eigenständige Komponenten Gerichte und Küchenkreationen geschmacklich vervollständigen, das erfahre ich im Anschluss an einen Rundgang durch die heiligen Kressehallen bei einem mehrgängigem Menü, das einen krönenden Abschluss dieser Bloggerreise bildet. Erschöpft und den Kopf voller Eindrücke, Ideen und Weißwein genießen wir in entspannter Atmosphäre der hauseigenen, monströsen Küche die auch als Fernsehstudio dient, Schwertmuscheln, Kabeljau, Jakobsmuscheln und Thunfisch garniert mit den wunderbaren Aromen von Korianderkresse, Grenottiblättern, Seegras, Erbsenkresse und Purpel-Delight-Blüten.

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Das für ihn schlimmste Produkt sei übrigens die Korianderkresse, verrät uns Rob Baan am Ende des Tages. Er hasse Koriander und habe sich durch eine Unmenge von Möglichkeiten probieren müssen, bis die endgültige Entscheidung für eine Pflanze fallen konnte. Als großer Koriander-Fan lache ich leise in mich hinein, genieße noch das letzte Schlückchen Wein und freue mich darüber, an dieser Reise teilgenommen zu haben.

Wer übrigens noch weitere interessante Artikel über diese Reise lesen möchte, wird hier fündig:

Wie ich ja schon hier gesagt habe, wurde diese Bloggerreise von Dederichs Reinecke & Partner in Zusammenarbeit mit der EU-Initiative “Sicher ist lecker” durchgeführt.

  1. […] Chestnut & Sage – Frau Antje, das Gemüse und die Frage: Wo kommt eigentlich unser Essen her?  & Enjoy the Cressperience: Ein Besuch bei Koppert Cress […]

  2. spannender und toll geschriebener beitrag :) ich komm jetzt öfter vorbei.
    liebe grüße
    anni

    • Das freut mich aber, liebe Anni! Also sowohl, dass Dir der Artikel gefallen hat, als auch dass Du mich jetzt öfters Besuchen kommst!
      Liebe Grüße
      Julia

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